NEOS fordern ein umfassendes Pflegekonzept für Salzburg
Landessprecher Sepp Schellhorn: „Es braucht nicht nur Ankündigungen eines Gesamtkonzeptes in der Pflege, sondern endlich notwendige Reformen und Strukturen.“

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Salzburg steht vor großen Herausforderungen
Österreich und vor allem auch das Land Salzburg stehen in den kommenden Jahren vor enormen Herausforderungen im Bereich der Pflege. Im Jahr 2050 werden entsprechend der Prognose der Statistik Austria um eine Million mehr Menschen im Alter über 65 Jahren in Österreich leben. Bis 2050 wird die Zahl der pflegegeldbeziehenden Personen – verglichen mit 2021 – um 57% steigen, auf mehr als 730.000 Personen. Die mit dieser Entwicklung verbundenen öffentlichen Ausgaben werden von 2,74 Mrd. € auf 9,17 Mrd. € steigen. Auch werden in 25 Jahren knapp 77.000 zusätzliche Pflegekräfte nötig sein. Es sind daher dringend Maßnahmen notwendig, um dieser Entwicklung gegenzusteuern.
Reformen und Strukturen sind notwendig
Eine Möglichkeit das zu tun, ist das aus den Niederlanden bekannte „Buurtzorg-Modell“. Übersetzt wird „Buurtzorg“ mit Nachbarschaftspflege. Dieses Modell sorgt dafür, dass sich der Pflegebedarf deutlich reduziert und 30% an Kosten im Gesundheitssystem eingespart werden können. Die Mitarbeiter-Fluktuation in der Pflege ist mit diesem Modell um 60 Prozent zurückgegangen.
Die Niederlande zeigen mit dem „Buurtzorg-Modell“ seit fast 20 Jahren, wie die mobile Langzeitpflege reformiert werden kann.Sepp Schellhorn
NEOS-Landessprecher
Schellhorn: „In Salzburg gab es mit den – in Zukunft vom Land nicht mehr finanzierten – „community nurses“ und der „Umsorgenden Gemeinschaft” bereits ähnliche Projekte, die zeigen, dass die sogenannte Nachbarschaftshilfe auch hierzulande funktionieren kann. Es braucht nicht nur Ankündigungen eines Gesamtkonzeptes in der Pflege, sondern endlich notwendige Reformen und Strukturen.“
Bei „Buurtzorg“ steht – wie bei den „community nurses“ – vor allem die Selbstorganisation älterer Menschen im Vordergrund. Dabei sieht das Konzept vor, dass Pflegeteams aus maximal zwölf Personen zwischen 40 und 50 Pflegebedürftige betreuen. In weiterer Folge werden formelle sowie informelle Netzwerke aus Angehörigen, Ärztinnen und Ärzten etc. geschaffen, um ein soziales Netz für die Patientinnen und Patienten aufzubauen – mit dem Ziel, die Selbstständigkeit von Pflegebedürftigen zu erhalten.
Bürokratie muss abgebaut werden
Für NEOS Salzburg ist es wichtig, dass durch ein zukunftsweisendes Pflegekonzept bürokratische Hürden abgebaut werden. Schellhorn: „Buurtzorg hat es durch flache Hierarchien, flexible Datenaufzeichnung und vereinfachte Verrechnung geschafft, Bürokratie abzubauen. Dies gilt es, auch langfristig im Land Salzburg umzusetzen. Der Grundstein wurde mit den ,community nurses' gelegt. Diesen sollte man für ein neues, verbessertes Pflegekonzept nutzen.“
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