Radstrategie 2030 für die Stadt Salzburg
"Die Radstrategie von 2017 ist ein Papier voller Wünsche und Vorsätze, von denen heute noch weit und breit keine Spur ist“, so Lukas Rupsch, NEOS-Gemeinderat.

Radstrategie 2030
„In einem visionären Zukunftsbild der Stadt Salzburg funktioniert der Verkehr ohne Probleme“, heißt es in der Radstrategie von 2017. „Acht Jahre später ließe sich dieser Satz unverändert wiederverwenden. Die Stadt kann sich die Arbeit sparen, eine neue Radstrategie aufzusetzen und Zeit und Geld hinein zu investieren, wenn von dem auch in fünf Jahren wieder nichts umgesetzt wird“, kritisiert Rupsch. „Die strategischen Ziele – von der Fahrradkultur bis zum Radgesamtplan – waren gut gemeint. Leider wurden sie bisher alle verfehlt.“
Von „sicherer und komfortabler Radweginfrastruktur für alle Altersgruppen“ ist die Rede. Doch in den letzten Wochen haben wir auf erschreckende Weise erfahren müssen, dass Salzburg noch weit davon entfernt ist, ein sicherer Ort für Radfahrer:innen zu werden – obwohl diese Maßnahmen bereits 2017 auf dem Plan standen und in der Umsetzung gescheitert sind.
„Das Versagen der Stadt Salzburg beim Ausbau der Radstrecken wird besonders deutlich, wenn man die vorgesehenen Radnetz-Kilometer für 2025 betrachtet.“ Damals wurden folgende Ziele formuliert:
- Gleichbleibendes Tempo: 200 km Radnetz
- Ambitionierte Umsetzung: 220 km
- Top-Level: 250 km
Der Stand 2017 lag bei 187 km. Heute sind es 189 km. „Zwei Kilometer mehr. Für zwei Kilometer benötigt man mit dem Rad 5–6 Minuten – je nach Tempo. Die Stadt Salzburg hat acht Jahre für zwei Kilometer mehr im Radnetz gebraucht. Hier scheitert es nicht am Geld – das Radbudget der Stadt wurde, wie schon in den vergangenen Jahren, erneut erhöht. Doch solange in der Umsetzung nichts passiert, nützen weder zusätzliche Mittel noch neue Strategiepapier-Präsentationen etwas," betont NEOS Gemeinderat Rupsch. „Dieser Bericht zeigt deutlich, wie wenig in den letzten Jahren für Radfahrerinnen und Radfahrer in Salzburg getan wurde.“
„Auch beim Radverkehrsanteil wurden ambitionierte Ziele gesetzt: 28 % sollten erreicht werden. Heute liegen wir bei 23 %.“ Salzburg mag den höchsten Radverkehrsanteil aller österreichischen Landeshauptstädte haben. Wer jedoch über den Tellerrand blickt, erkennt den Nachholbedarf im Vergleich zu anderen Städten, die seit Jahren an Radnetzwerken arbeiten. So reicht ein Blick nach Kopenhagen, wo der Radverkehrsanteil bei 41 % liegt, oder nach Freiburg, wo es knapp 30 % sind. Auch in Gent – mit einem Mobilitätsplan, wie wir ihn gerne in Salzburg in angepasster Form sehen würden – führte die Umsetzung des Circulation Plans zu einer Steigerung des Radverkehrsanteils von 22 % auf heute 34 %.
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